Ausgabe 17 - 1. März 2023 - Die Lebenspyramide
Show notes
ROMANTICK - Gefühle, Gedanken, Geschichten: Der Podcast von Axel Wolph.
Axel Wolph schreibt endlich (wieder). Nicht nur Songs und Liedertexte, nein, er startet seinen eigenen, ersten Podcast, schreibt und liest Essays und Kurzgeschichten. Ehrliche, autobiografische Einblicke in ein Künstlerleben, das mit einer wildromantischen Kindheit einst seinen Anfang fand...
Show transcript
PODCAST Ausgabe 17 - 28.02.23
SIGNATIONBEGRÜßUNG
TITEL: Die Lebenspyramide
TITEL: Nach meinem spontanen, ja faschingsbedingten Ausflug in die Welt der „Rollenspiele im Theater Leben“ letzte Woche und meiner, für viele offensichtlich als sehr witzig empfundenen Pornostar Geschichte an der nächtlichen Supermarktkassa in Los Angeles vor ein paar Jährchen, möchte ich mich heute mal wieder einem ernsteren und schöneren Thema des Daseins widmen. Und hier kommt mir sogleich und passend zu meinem heutigen Kurzreferat der Titel des Bestsellers „Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?“ von Richard David Precht, seines Zeichens ein von mir sehr geschätzter Deutscher Philosoph und Publizist, in den Sinn. Ich höre auch seit Wochen gerne seinen Podcast gemeinsam mit dem Deutschen Journalisten und Talkshow-Host Markus Lanz. Irgendwie mag ich die beiden - jeder auf seine Art und Weise doch skurril, aber auch immer wieder amüsant und vor allem interessant. Die beiden haben schon ein beachtliches Wissen und können ihre Gedanken und Meinungen auch sehr eloquent und spannend ausführen. Ich teile natürlich nicht alle Betrachtungsweisen und Ausführungen der beiden zu den unterschiedlichsten Themen der Gegenwart, aber ich höre ihnen gerne zu und mache mir gerne währenddessen und auch danach mein eigenes Bild - egal ob gerade in der Badewanne oder im Auto oder spazierend im Wald. Ich habe und pflege auch selber gerne gute, ja langjährige Männerfreundschaften - die beiden dürften sich auch privat ganz gut verstehen und dies empfinde ich, gerade in von permanenten äußeren Störgeräuschen und Bedrohungen geprägten und exorbitant fordernden Zeiten, als sehr wertvoll. Ein kurzes, liebevolles „Servas!“ an TommiLee an dieser Stelle. Vielleicht werde ich in den kommenden Wochen und Monaten im Rahmen meines ROMANTICK Podcasts auch mal ein paar Zweier-Gespräche mit dem einen oder anderen meiner besten Freunde und Weggefährten, allesamt berührende und interessante Lebensmenschen, hier führen, mal sehen, es wäre jedenfalls schön.
Aber nun zu meinem Thema von heute: Die Lebenspyramide. „Was ist das jetzt wieder?“, möget ihr vielleicht nun denken. Ich habe bekanntlich nicht Psychologie oder Philosophie studiert, sondern vor mehr als zwanzig Jahren Theater-, Politik- und Medienwissenschaften in Wien und vor der Halbzeit - wie schon mal geschildert - wegen eines lukrativen Jobangebotes in der damals sogenannten New Economy abgebrochen, aber ich beschäftige mich zeitlebens aus Eigeninteresse und der für mich typischen Neugierde für diese Themenbereiche und Geisteswissenschaften. Ich habe selbst aufgrund meiner lieben Freundin D. und familiären Ahnengeschichte (siehe dazu die Ausgabe 12 vom 17. Jänner 2023) jahrelange Psychotherapie und zahllose Gespräche mit diversen TherapeutInnen und spirituellen Lehrern erlebt und manchmal auch einfach so über mich ergehen lassen. All meine Erfahrungen und Erlebnisse damit kann man auch in meiner Musik immer wieder finden.
Die Inspirations-Basis für meine heutige Geschichte bilden im Wesentlichen zwei Komponenten: Einerseits mein Song „You Have Come So Far“ von meinem „MA’AN“ Album aus dem Jahr 2015 (vor ein paar Tagen zufällig mal wieder gehört) und andererseits, unser vor zwei Tagen geführtes Vater-Mutter-Sohn Gespräch mit meinem ersten Sohnemann und Musikus Laurin Finn und meiner Lebenspartnerin Athena. Ja, so unmittelbar entscheide ich, worüber ich für meinem Podcast schreibe und spreche.
Die Inspirations-Basis für meine heutige Geschichte bilden im Wesentlichen zwei Komponenten: Zuerst ein paar Gedanken und Worte zum besagten Opener meines ersten, hier im damals neugebauten „Green Meadow Road Studio“ , gemeinsam mit dem mittlerweile international durch Erfolge mit Acts wie James Arthur oder Florence & The Machine oder Jamiroquai sehr erfolgreichen und liebenswerten Produzenten Alex Beitzke aufgenommenen Albums. Da es sich bekanntlich nicht als sinnvoll erweist, über Musik zu sprechen, spiele ich euch nun besser einfach ein paar Takte von „You Have Come So Far“ vor.
Die Inspirations-Basis für meine heutige Geschichte bilden im Wesentlichen zwei Komponenten: Ja, „You Have Come So Far“ ist kein typisch einfacher, eingängiger, ja durch Beatles und Grunge geprägter Axel Wolph Song wie viele andere. Es handelt sich hierbei eher um ein selbsterfahrenes Mantra in einem Song verpackt. Ein Musikstück, welches sich um einen einfachen Satz dreht, daran klebt und damit lebt. Kein großer Refrain, kein klassischer Songaufbau, keine großen Verse. Kein Songwriter Lyrics Erguss, de facto. Einfach nur ein paar Zeilen, ein Gedanke, ein paar Worte und eigentlich sehr monotone Musik dazu. Alles Musikalische rundherum haben wir dazu gebastelt und aufgenommen, damals hier im neuen Studio, im ehemaligen Schuppen des 1757er Landhauses meiner Kindheit und Jugend. Die Tatsache, dass mein Großvater vor einigen Jahrzehnten hier in diesen Räumlichkeiten Boote zum Wasserski fahren auf der Donau baute, berührt mich bis heute. Das erste aus Mahagoni gefertigte Speedboot hieß „Mücke“, das zweite „Floh“. Ich habe meine Mutter leider niemals auf der Donau Wasserski fahren gesehen - mir wurde aber erzählt, dass sie die Beste am Monoski zwischen Passau und Linz war - und eben hinten dran, am Seil befestigt an den selbstgebauten, von Herstellern wie Riva und Boesch inspirierten Booten von Opa Fred Nening. Aber dies wäre jetzt eine ganz andere Geschichte. Weiter im Text von heute.
Hinter diesem Titel, ja Mantra und Song steht ein wunderschönes Gefühl: Das Gefühl der Ankunft und Dankbarkeit. Die Erkenntnis, schon viel erledigt und geschafft zu haben. Unglaublich viele tägliche Herausforderungen liegen hinter einem. Aus eigenen Händen der Mensch zu sein, der man heute hier und jetzt ist, ist per se großartig. Eine verbale wie musikalische Momentaufnahme. Ein Dankeschön an die eigene Ausdauer, den eigenen Willen und das eigene Streben, Erleben und Leben. Dein, mein und unser Dasein im Jetzt, in diesem Moment hat ein „You Have Come So Far“ verdient. Und ein „It’s good to have you here.“ Und dies de facto eigentlich immer. Immer, wenn man bereit ist, dies auch zu sehen, zu erkennen und auch zu fühlen. Im Idealfall täglich. Und obwohl ich mir dessen bewusst bin und es selbst ja auch geschrieben und realisiert habe, fällt es mir immer wieder schwer. Dies gehört zum Menschsein wohl dazu.
Hinter diesem Titel, ja Mantra und Song steht ein wunderschönes Gefühl: Heute hätte ich gerne auch ein Video von den Aufnahmen damals mit Alex hier im Studio. Ein Musikvideo hatte ich damals auch im Sinn, gibts aber leider auch nicht. Ich hab den Song einmal live für die „One Take Sessions“ der Linzer Filmfirma „Crisp & Juicy“ performt - sie haben es aber leider niemals veröffentlicht oder mir gar gezeigt. Wurscht - war ich wohl mal wieder nicht gut genug für die Welt da draußen, gemessen an irgendwem, damals am Feurich Piano in der ehemaligen Linzer Postgarage. Damit kann ich leben.
Nun gut. „You Have Come So Far“ ist für mich ein Ergebnis einer sogenannten Lebenspyramide. Am Anfang, also an der unteren Basis dieser Pyramide, steht man immer im Jetzt. Heute und hier. In diesem Moment. Ergo: Wer bin ich hier und jetzt? Was kann ich? Was taugt mir? Wie fühle ich mich? Was sind meine Skills, ja Fähigkeiten? Was zeichnet mich aus? Was kann ich vielleicht besser als andere? Oder neutraler betrachtet ohne den anderen: Was kann ich gut? Was erfüllt mich mit Phreude? Wofür brenne ich?
In der mittleren, zweiten Ebene darüber stehen die Fragen: Was kann ich tun? Was fehlt mir? Welche Ausbildung, welche Erfahrung, ja welches Wissen, welche Skills fehlen mir? Welches Tun? Ja, auch, welches Umfeld, welche Hilfsmittel und Instrumentarien und Werkzeuge brauche ich? Welche Menschen, die mir helfen könnten?
Und in der dritten, obersten Ebene, ja dem Gipfel deiner Selbst, diesem kleinen, aber feinen Dreieck (ja, ich weiß, eine Pyramide ist dreidimensional - dazu noch später) steht dein Wunschbild von dir selbst, möglichst präzise und mit Hingabe definiert. Also Antworten auf Fragen wie: Wer möchte ich sein? Was möchte ich durch mich und meine Fügung erreichen? Was ist mein ideales Selbstbild? Wie kleide ich mich? Wie mache ich genau was ich möchte? Wen möchte ich erreichen? Wie fühlt es sich für mich da oben in meinem idealen Selbstbild für mich an? Wie bin ich als Mensch da oben? Wie verhalte ich mich? Wie möchte ich sein?
Nun gut, Träume haben de facto keine Grenzen, außer jene, die man sich selbst auferlegt oder von Eltern und/oder Ahnen mitbekommen hat. Hierzu kann auch die Wissenschaft der Epigenetik einiges erzählen. Dazu irgendwann man mal mehr hier vielleicht - interessiert mich auch derzeit. Ganz oben im kleinen Dreieck meiner Lebenspyramide jedenfalls, darf man träumen und sein, wer man sein möchte. Genau dies bedeutet Leben, ja täglich leben für mich. Und einen Satz unbekannter Quelle find ich hierzu auch sinnbringend: Be careful what you wish for, it might come true.
Nun gut, Träume haben de facto keine Grenzen, außer jene, die man sich selbst auferlegt oder von Eltern und/oder Ahnen mitbekommen hat. Hierzu kann auch die Wissenschaft der Epigenetik einiges erzählen. Dazu irgendwann man mal mehr hier vielleicht - interessiert mich auch derzeit. Ganz oben im kleinen Dreieck meiner Lebenspyramide jedenfalls, darf man träumen und sein, wer man sein möchte. Genau dies bedeutet Leben, ja täglich leben für mich. Und einen Satz unbekannter Quelle find ich hierzu auch sinnbringend: Und warum nenne ich es jetzt „Lebenspyramide“ und nicht „Lebensdreieck“? Ganz einfach deshalb, weil unser Dasein und Leben, ja Erleben immer ein mindestens dreidimensionales Ganzes ergibt. Es passiert einfach alles immer täglich und bringt neue Herausforderungen, ja Challanges mit sich. Eindimensional geht gar nichts.
Nun gut, Träume haben de facto keine Grenzen, außer jene, die man sich selbst auferlegt oder von Eltern und/oder Ahnen mitbekommen hat. Hierzu kann auch die Wissenschaft der Epigenetik einiges erzählen. Dazu irgendwann man mal mehr hier vielleicht - interessiert mich auch derzeit. Ganz oben im kleinen Dreieck meiner Lebenspyramide jedenfalls, darf man träumen und sein, wer man sein möchte. Genau dies bedeutet Leben, ja täglich leben für mich. Und einen Satz unbekannter Quelle find ich hierzu auch sinnbringend: Und unsrem Großen, ja Musikus und wunderbaren Menschen Laurin hat dieses Pyramidenspiel sicher auch geholfen. Wir sind dran, tagtäglich, gemeinsam. Wir, hier in meiner Familie. Du, in deiner und für dich hoffentlich auch. Es gilt die Zeit zu nützen, denn sie ist rar.
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